• 47. ADAC-Westfalenfahrt
• 1. Lauf VLN – Veedol-Langstreckenpokal-Nürburgring 1998
• Ausrichter: ADAC-Westfalen e.V., Dortmund
• Nordschleife und GP-Strecke, 23654 m
• 23 Runden

Samstag, 21.03.1998

Das Rennen

Ein historischer Triumph für Ulli Richter

Am 21. März 1998 wurde die Motorsportsaison des Veedol-Langstreckenpokals Nürburgring mit einem denkwürdigen Rennen eröffnet. Bei der traditionsreichen "47. ADAC-Westfalenfahrt" konnte der Essener Rennfahrer Ulli Richter einen bedeutenden Meilenstein setzen: Seinen insgesamt 25. Gesamtsieg. Zusammen mit seinem Rennpartner Jürgen Alzen aus Kausen, der bereits im Vorjahr mit fünf Gesamtsiegen als erfolgreichster Teilnehmer galt, steuerte Richter den Porsche 935 Carrera über die Ziellinie. Nach 23 anspruchsvollen Runden, die eine Gesamtdistanz von 572,376 Kilometern umfassten, sicherte sich das Duo den Sieg. 

Die Anfangsphase des Rennens war geprägt von einem spannenden Dreikampf, in dem sich die Mercedes-Piloten Hans-Jürgen Tiemann (Soltau) und Ralf Schall (Dornstadt) ein enges Duell mit Ulli Richter lieferten. Doch beide Konkurrenten wurden durch unglückliche Zwischenfälle aus dem Rennen gerissen: Tiemann kollidierte in der sechsten Runde im Bereich Metzgesfeld mit einem überrundeten Fahrzeug und musste aufgeben. Fast zeitgleich endete Schalls Rennen aufgrund eines Bruchs der Vorderradaufhängung, der ihn im Pflanzgarten von der Strecke abkommen ließ.

Richter selbst blieb ebenfalls nicht von Zwischenfällen verschont. In einer heiklen Situation kollidierte er unglücklich mit dem Renault Clio von Oliver Hermansky (Winkel), nachdem ein Missverständnis zwischen beiden Fahrern entstanden war. Während Richters Porsche lediglich eine beschädigte Frontpartie davontrug, hatte Hermanskys Clio weniger Glück: Das Fahrzeug überschlug sich, wodurch Hermansky aus dem Rennen ausschied.

Spannender Kampf um die Podestplätze

Hinter dem siegreichen Duo Richter/Alzen entbrannte ein packender Kampf um die weiteren Podiumsplätze. Den zweiten Gesamtrang sicherten sich Edgar Dören (Wuppertal) und Carl-Christian Lück (Wiehl), die ihr Debüt auf dem neuen Gruppe H-Porsche Carrera gaben. Den dritten Platz belegten Karl-Robert Maassen (Hilden) und Michael Irmgartz (Neuwied), die ebenfalls mit einem Porsche an den Start gegangen waren.

Pech hatten hingegen Meinhard Rittmeier (Wermelskirchen) und Carl Reh (Trier), deren Fahrzeug aufgrund eines defekten Lüfters das Rennen vorzeitig beenden musste. Ebenso ereilte das Vater-Sohn-Team Harald und Matthias Weiland (Frankfurt/Obertshausen) das technische Aus, als ihr Wagen mit Motorproblemen kämpfte. Somit konnten sich Friedrich-Wilhelm Kretzer (Siegen) und Gerd Winter (Wilnsdorf) im Porsche GT2 auf den vierten Gesamtrang und gleichzeitig den Sieg in der GT-Klasse vorarbeiten.

Erste Tabellenführer der Saison und weitere Klassensieger

Neben Kretzer/Winter, die sich als erste Tabellenführer der Saison feiern lassen durften, überzeugte auch Elmar Stumpf (Burghaun). Mit seinem Opel Astra gewann er die Gruppe N bis 2000 ccm und konnte sich mit einem hauchdünnen Vorsprung von 1,13 Sekunden gegen die Konkurrenz durchsetzen. Hinter ihm landeten die Vorjahresmeister Heinz-Joseph Bermes (Willich) und Wolfgang Savelsbergh (Aachen) auf Rang zwei in dieser Klasse.

In der Gruppe N triumphierten der vierfache Meister Johannes Scheid aus Kottenborn und seine Teamkollegin Sabine Reck (Pulheim) souverän. Wesentlich spannender verlief hingegen der Kampf in der Gruppe N bis 2500 ccm: Dort führten zunächst Dr. Thomas Stolz (Remscheid) und Harry Becker (Denzlingen), mussten jedoch mit einem Getriebeschaden aufgeben. Dies ermöglichte Franz Brenauer (Steingarden) und Manfred Deiser (Waltenhofen), sich mit einem knappen Vorsprung von nur 17,16 Sekunden gegen das BMW M3-Duo Robert und Sonja Bayer (beide Ehingen) durchzusetzen.

In der Gruppe A war der Rennverlauf weniger umkämpft: Franz-Rudolf Wilbert (Stromberg) und Reinhold Mölig (Waldalgesheim) fuhren mit ihrem Audi S2 einen Start-Ziel-Sieg ein. Ebenfalls dominant präsentierten sich Frank Lorenzo und Harald Jacksties (beide Willich), die in der Kategorie VLN-Serienwagen mit ihrem BMW M3 unangefochten den Klassensieg holten.

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10

Klassenergebnisse Plätze 1 bis 3

V1 - VLN-Serienwagen bis 1400 ccm

V2 - VLN-Serienwagen bis 1650 ccm

V3 - VLN-Serienwagen bis 2000 ccm

V4 - VLN-Serienwagen über 2000 ccm

V5 - VLN-Diesel-Serienwagen bis 2000 ccm - kein Starter

V6 - VLN-Diesel-Serienwagen über 2000 ccm - kein Starter

N1 - Gruppe N bis 1400 ccm

N2 - Gruppe N bis 1800 ccm

N3 - Gruppe N bis 2000 ccm

N4 - Gruppe N bis 2500 ccm

N5 - Gruppe N über 2500 ccm

A1 - Gruppe A bis 1400 ccm - kein Starter

A2 - Gruppe A bis 1800 ccm - 0 gewertet

A3 - Gruppe A bis 2000 ccm

A4 - Gruppe A bis 2500 ccm - kein Starter

A5 - Gruppe A über 2500 ccm

H1 - Gruppe H bis 13000 ccm - kein Starter

H2 - Gruppe H bis 16000 ccm

H2 - Gruppe H bis 2000 ccm

H6 - Gruppe H über 2000 ccm

S1 - Dieselfahrzeuge bis 2500 ccm - kein Starter

S2 - Renault-Clio-Cup

S3 - GTM-Fahrzeuge ohne Humraumeinteilung - kein Starter

S4 - Porsche-Carrera-Cup/Super-Cup

S5 - FIA-GT-Fahrzeuge

S6 - FIA-Klasse 2/Super-Touring/Kit-Cars

S7 - DTM-Fahrzeuge

S8 - DTC 2000 - 0 gewertet

VLN-Zwischenstand nach 1 von 10 Wertungsläufen

Teilnehmer mit weniger als 9.44 Punkten sind nicht gelistet.

Zur Übersicht "Chronologie 1998"  
Zur Übersicht "VLN"

Quelle: VLN.de (abgerufen am 27.03.2013)