- IV. ADAC-Rundstreckenrennen Neuss „Um den Pierburg-Preis“
- Veranstalter: Neusser Motorsportclub 1928 e.V. im ADAC
- Start- und Zielschleife
29.07.1979
Duell am Ring: Kollmann und Biela im Fokus des Pierburg-Preises
- Überraschender Auftritt von Hans-Joachim Biela im BMW 2002, der dem Routinier Willi Kollmann lange Paroli bot.
- Erich Schiebler dominiert das „Geldrennen“ um den Pierburg-Preis im Jägermeister-Porsche.
- Technische Defekte und enge Zieleinläufe prägen die Klassen bis 1600 ccm und die Nachwuchsformeln.
Am 29. Juli 1979 fand auf dem Nürburgring das IV. ADAC-Rundstreckenrennen Neuss „Um den Pierburg-Preis“ statt. Die Veranstaltung lockte zahlreiche Starter aus unterschiedlichen Tourenwagen- und Formel-Klassen an den Ring und versprach nicht nur prestigeträchtige Punkte, sondern auch attraktive Preisgelder. Das motorsportliche Geschehen wurde von packenden Duellen, unerwarteten Favoritenstürzen und engen Zieleinläufen geprägt.
Tourenwagen-Kämpfe und Favoritenpech
Im Mittelpunkt des Tages stand das Kräftemessen zwischen Hans-Joachim Biela und Willi Kollmann in der Klasse der 2000er Gruppe-2-Fahrzeuge. Biela, bislang eher aus dem Slalomsport bekannt, nutzte seine Chance und übernahm in den Anfangsrunden die Führung. Kollmann ließ sich jedoch nicht abschütteln und setzte den jungen Herausforderer unter ständigen Druck. Nach einem intensiven Schlagabtausch musste sich Biela dem erfahrenen Konkurrenten schließlich beugen, hinterließ aber einen bleibenden Eindruck.
Pech hatte erneut Olaf Manthey, der bei den Spezial-Tourenwagen bis 1300 ccm nach sicherer Führung mit technischem Defekt ausschied. In den kleineren Klassen zeigten sich die Kämpfe ebenso verbissen: Bei den 1150ern setzte sich Ulrich Sieling (Fiat 128) an die Spitze, während sich die drei Audi-50-Piloten Fritsche, Beuer und Krage bis ins Ziel nichts schenkten. Lediglich zwei Zehntelsekunden entschieden zugunsten von Fritsche. Spannend verlief auch das Rennen der 1600er-Klasse, in dem Hansen (Golf GTI) erst auf den letzten Metern den bis dahin führenden Schrey (Scirocco) abfangen konnte.
Der Pierburg-Preis und die Nachwuchsformeln
Das „Geldrennen“ um den Pierburg-Preis avancierte zum Höhepunkt der Veranstaltung. Hier ließ Erich Schiebler auf dem Jägermeister-Porsche keine Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen und siegte souverän. Hinter ihm kam es erneut zum Duell zwischen Biela und Kollmann. Wie schon zuvor setzte sich Biela zunächst in Szene, ehe nachlassende Motorleistung eine bessere Platzierung verhinderte. Helmut Döring nutzte die Gunst der Stunde und brachte seinen Gruppe-1-Escort vor die BMW-Piloten Mohne und Kautz.
Auch die Nachwuchsformeln boten spektakuläre Szenen: In der Formel V 1300 sicherte sich Peter Fritsch (Zagk) nach Trainingsbestzeit und überlegenem Rennen wichtige Meisterschaftspunkte. Dahinter tobte ein packender Fünfkampf, den Huhn, Golla und Christmann mit minimalen Abständen unter sich ausmachten. In der Formel Ford dominierte Karl-Christian Lück (van Diemen) mit einem Vorsprung von 22 Sekunden das Geschehen und übernahm die Führung in der FF Royal Trophäe. Einen bemerkenswerten zweiten Platz erkämpfte Jan Thoelke (Sohn von Wim Thoelke, damals bekannt als Quizmaster der Abendsendung "Der große Preis" im ZDF), der sich unter 21 Startern souverän behauptete.
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Quelle: Sportfahrer 9/1979