- 4. ADAC Westfalen-Junioren-Pokal-Rennen Nürburgring
- Start- und Zielschleife
20.04.1980
Schneeschauer, Slicks und Überraschungen
• Unerwartete Schneeschauer prägten das ADAC-Westfalen-Junioren-Pokal-Rennen 1980.
• Dirk Flethe führte über weite Strecken, musste sich jedoch in der letzten Runde geschlagen geben.
• Unterschiedliche Reifenstrategien entschieden über Siege und Niederlagen in den Klassen.
Am 20. April 1980 wurde auf der 2,2 Kilometer langen Betonschleife des Nürburgrings das ADAC-Westfalen-Junioren-Pokal-Rennen ausgetragen. Was als typische Frühjahrsausgabe des Junioren-Pokals geplant war, entwickelte sich durch das plötzliche Winterwetter zu einer besonderen Herausforderung für Fahrer und Teams. Schneeschauer, feuchte Fahrbahn und die geringe Zahl von nur 70 Teilnehmern verliehen der Veranstaltung einen besonderen, fast experimentellen Charakter. Rückblickend zeigt sich, dass nicht nur fahrerisches Können, sondern vor allem die Wahl der Reifen über die Platzierungen entschied.
Unerwartete Wetterlage und erste Entscheidungen
Bereits am Morgen fanden sich die Teams in einer verschneiten Eifel-Landschaft wieder. Die Strecke trocknete zu keinem Zeitpunkt des Tages vollständig ab, wodurch Regenreifen unverzichtbar waren. Besonders die Formel Vau 1300 und die verschiedenen Tourenwagen-Klassen kämpften mit dem wechselnden Untergrund.
Im ersten Rennen dominierte in der Klasse bis 1150 ccm zunächst Dirk Flethe aus Versmold. Über 21 Runden lag er in Führung, ehe er in der Schlussrunde von Rolf Könitz aus Bremen abgefangen wurde. Beide Piloten setzten auf die damals neu eingeführten Fiat 127 70 HP, die sich als konkurrenzfähige Fahrzeuge in dieser Kategorie erwiesen.
In der Klasse bis 1300 ccm nutzte Harald Mathies aus Heidelberg eine ungewöhnliche Reifenwahl: extrem schmale Regenreifen auf schmalen Felgen. Diese Strategie erwies sich als überlegen und brachte ihm einen souveränen Klassensieg ein.
Aufholjagden und technische Probleme
Besonders eindrucksvoll präsentierte sich Berthold Bremel aus Krefeld in der 1600-ccm-Klasse. Nach einem missglückten Start arbeitete er sich kontinuierlich nach vorne und sicherte sich am Ende den Klassensieg. Herbert Zimmer, der lange geführt hatte, musste wegen Reifenproblemen seine Hoffnungen aufgeben und Bremel vorbeiziehen lassen.
Das zweite Rennen stand ganz im Zeichen der Ford-Escorts von Franz-Josef Bröling und Axel Felder, die in der Gruppe 2 das Tempo bestimmten. Doch auch sie kämpften – wie alle Teilnehmer – mit der Herausforderung, die Motorleistung auf der rutschigen Oberfläche effizient auf die Strecke zu bringen.
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Quelle: Sportfahrer 6/1980