- 14. ADAC-6-Stunden-Rennen
- 4. Lauf Tourenwagen Europameisterschaft 1973
- Veranstalter: Automobil-Club Saar im ADAC Gau Saarland e.V.
- Nordschleife, 22850 m
08.07.1973
Zeitplan
Freitag, 6. Juli 1973 | |
10.00–12.00 Uhr | Training (mit Zeitnahme) |
14.00–18.00 Uhr | Training (mit Zeitnahme) |
Samstag, 7. Juli 1973 | |
08.00 –12.00 Uhr | Training (mit Zeitnahme) |
14.00–17.00 Uhr | Training (mit Zeitnahme) |
20.30 Uhr | Fahrerbesprechung im Tribünenrestaurant mit Begrüßungsabend |
Sonntag, 8. Juli 1973 | |
08.00 Uhr | Einräumen der Boxen und Betanken |
09.30 Uhr | Aufstellen der Fahrzeuge |
10.30 Uhr | Abstellen der Motoren |
10.50 Uhr | Beginn des Indianapolis-Starts |
11.00 Uhr | Start des Rennens |
17.00 Uhr | Ende des Rennens |
ca. 19.00 Uhr | Aushang der Ergebnisse Im Tribünenrestaurant |
ca. 20.30 Uhr | Siegerehrung im Sporthotel des Nürburgrings |
Das Rennen
Stuck und Amon triumphieren beim 6-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring
Das Saisonhighlight der Tourenwagen-Europameisterschaft fand vor rund 80.000 Zuschauern am 8. Juli 1973 auf dem Nürburgring statt – das Heimrennen der Werksteams mit einer hochkarätigen Besetzung aus Formel-1-Stars wie Emerson Fittipaldi, Jackie Stewart und Niki Lauda. BMW sorgte für Aufsehen, als es den 3,5-Liter-Motor und ein neues Aerodynamikpaket mit großem Heckspoiler homologierte – eine echte Sensation. Das 6-Stunden-Rennen war ein dramatisches Duell zwischen BMW und Ford – mit einem klaren Sieger: BMW.
Lauda, der sich zunächst über die sperrige Boxenfunktechnik im BMW Alpina CSL amüsierte, bewies auf der Strecke seine Klasse: Mit einer Rundenzeit von 8:17,3 Minuten sicherte er sich die Pole Position. Der Alpina-BMW mit neuen Flügeln erwies sich als extrem konkurrenzfähig – zum Vergleich: Stewart benötigte rund 8:30 Minuten, während Fittipaldi im Ford Capri mit 8:50 Minuten deutlich langsamer war.
Von Beginn an entwickelte sich ein hochklassiges Duell zwischen BMW und Ford. Stuck und Amon übernahmen früh die Führung und hielten diese souverän bis ins Ziel.
Nach den Fahrerwechseln setzte sich das Pech für Ford fort. Dieter Glemser übernahm den Capri von Jochen Mass, der bereits eine ungenaue Lenkung bemängelte. Eine Runde später verlor Glemser im Abschnitt Kallenhard die Kontrolle, überschlug sich und zerstörte das Auto. Mit Rippenbrüchen kam er glimpflich davon, doch es dauerte vier Runden, bis die Strecke wieder frei war.
Um Ford im Rennen zu halten, übernahm Mass den Wagen von John Fitzpatrick, doch der Rückstand auf Stuck/Amon betrug bereits 2,5 Minuten. In der 35. Runde touchierte er bei einem riskanten Manöver einen Mini Cooper und erlitt einen Plattfuß. Beim Versuch, den Schaden während der Fahrt zu begutachten, geriet er auf den Grünstreifen und überschlug sich in Zeitlupe – der Capri blieb kopfüber auf der Strecke liegen.
Auch Toine Hezemans, Dieter Quester und Harald Menzel im zweiten BMW konnten die Sieger nicht mehr gefährden und landeten eine Runde zurück auf Platz zwei. Lauda und sein Co-Pilot Hans-Peter Joisten gingen mit großen Erwartungen ins Rennen, doch ein unglücklicher Radlagerschaden warf sie weit zurück. Trotz dieses Rückschlags belegten sie am Ende Rang drei.
Mit dem Sieg von Stuck und Amon untermauerte BMW seine Vormachtstellung in der Tourenwagen-Saison 1973. Die Kombination aus leistungsstarken Fahrzeugen und erfahrenen Piloten erwies sich als unschlagbar – und machte den Großen Preis der Tourenwagen einmal mehr zu einem legendären Kapitel der Motorsportgeschichte.

Gestartet | 74 |
Gewertet | 34 |
Nicht gewertet | 40 |
Pole Position | #15, Niki Lauda / Hans-Peter Joisten, BMW Alpina CSL, |
Sieger | #12, Hans-Joachim Stuck / Chris Amon, BMW Alpina CSL, 42 Runden, 6:03.06,6 h = 158,5 km/h |
Schnellste Runde | #15, Niki Lauda, BMW Alpina CSL, 8.21,3 min = 164,0 km/h |

Gesamtwertung Plätze 1 bis 10
# | Div. | Team | Fahrer | Wagen | Rnd. | Gesamt (h) Schnitt (km/h) Rückstand | Schn.-Runde (min) Schnitt (km/h) | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | 12 | Div. 2 | BMW-Motorsport | Hans-Joachim Stuck Chris Amon |
BMW Alpina CSL | 42 | 6:03:06,5 158,5 |
N/A |
2. | 10 | Div. 2 | BMW-Motorsport | Toine Hezemans Dieter Quester Harald Menzel |
BMW Alpina CSL | 41 | 6:06:27,6 1 Runde |
N/A |
3. | 15 | Div. 2 | Jägermeister-Racing Team | Hans-Peter Joisten Niki Lauda |
BMW Alpina CSL | 38 | 6:01:34,0 4 Runden |
8.21,3 164,0 |
4. | 26 | Div. 1 | Autodelta S. p. A. | Spartaco Dini Carlo Facetti |
Alfa Romeo 2000 GTAm | 38 | 6:02:14,9 4 Runden |
N/A |
5. | 6 | Div. 2 | Ford-Tuning Siegen, B. Grab | Karl-Ludwig Weiß Klaus Ludwig |
Ford Capri RS 2600 | 38 | 6:04:23,5 4 Runden |
N/A |
6. | 61 | Div. 1 | Toyota AG Schweiz | Ove Andersson Freddy Kottulinsky |
Toyota Celica GT | 38 | 6:07:47,4 4 Runden |
N/A |
7. | 30 | Div. 1 | Schnitzer Motul Racing Team | Albrecht Krebs Harald Ertl |
BMW 2002 | 37 | 6:03:37,7 5 Runden |
N/A |
8. | 27 | Div. 1 | Autodelta S. p. A. | Massimo Larini Teodoro Zeccoli |
Alfa Romeo 2000 GTAm | 37 | 6:07:08,3 5 Runden |
N/A |
9. | 71 | Div. 1 | Dieter Hegels Karl-Heinz Tibor |
BMW 1602 | 36 | 6:03:46,1 6 Runden |
N/A | |
10. | 9 | Div. 2 | Team Europa-Möbel | Klaus Fritzinger Hans Heyer |
Ford Capri RS 2600 | 36 | 6:09:49,7 6 Runden |
N/A |
Zur Übersicht "Chronologie 1973"
Quellen: Automobil-Club Saar im ADAC Gau Saarland e.V., Programmhefte 1973, 1976, 1983
www.pro-steilstrecke.de, abgerufen am 3.2.2025
www.alpina-automobiles.com, abgerufen am 3.2.2025
www.racingsportscars.com, abgerufen am 3.2.2025
Eckhard Schimpf: Jägermeister Racing 1972–2000 , S. 38, Delius Klasing 2007, ISBN 978-3-76881976-3
Fotos: Lothar Spurzem