48. Int. ADAC-Eifelrennen 1986 | Supercup | Rennen

  • sport-auto Supercup
  • 48. Int. ADAC-Eifelrennen 1986
  • Veranstalter: ADAC Nordrhein e.V., Köln
  • Strecke: GP-Strecke
  • Wetter: trocken

Zeitplan "Supercup"*

Samstag, 26. April 1986
08:45 - 09:30 Uhr Supercup | Freies Training
11:15 - 12:00 Uhr Supercup | Zeittraining  
14:30 Uhr Supercup | Lauf 1 | Qualifikationsläufe  
15:30 Uhr Supercup | Lauf 2 | Qualifikationsläufe  
Sonntag, 27. April 1986
13:30 - 11:00 Uhr Supercup | Warm up
13:00 Uhr Supercup | 40 Runden | Rennen  

Das Training

 #TeamFahrerWagenZeit (min)
1. 1 Porsche AG Hans-Joachim Stuck Porsche 962 C 1:50.12
2. 8 Joest Racing GmbH "John Winter" Porsche 956 1:53.67
3. 30 Liqui Moly Equipe Mauro Baldi Porsche 956 1:55.45
4. 7 Joest Racing GmbH Danny Sullivan Porsche 956 1:56.14
5. 17 Brun Motorsport Walter Brun Porsche 962 C 1:57.88
6. 10 Porsche Kremer Jo Gartner Porsche 962 C 1:57.97
7. 38 Team Memorex Frank Jelinski Porsche 962 C 1:59.08
8. 18 Jägermeister Brun Motorsport Drake Olson Porsche 956 2:10.84
9. 74 Gebhardt Racing Cars Jürgen Weiler Gebhardt JC853 Ford 2:12.61

Weitere Trainingszeiten sind nicht bekannt.

Die Qualifikationsläufe

 #TeamFahrerWagenRnd.Gesamt (min)
1. 1 Porsche AG Hans-Joachim Stuck Porsche 962 C 2 x 7 21:52.96
2. 10 Porsche Kremer Team Jo Gartner Porsche 962 C 2 x 7 22:19.44
3. 38 Team Memorex Frank Jelinski Porsche 962 C 2 x 7 22:43.31
4. 30 Liqui Moly Equipe Mauro Baldi Porsche 956 2 x 7 22:54.76
5. 8 Joest Racing GmbH "John Winter" Porsche 956 2 x 7 23:16.77
6. 17 Brun Motorsport Walter Brun Porsche 962 C 2 x 7 23:28.77
7. 7 Joest Racing GmbH Danny Sullivan Porsche 956   ohne Zeit 
8. 45 Metzemacher-Hoffmann-Sportproject Peter Hoffmann M+H C1 Chevrolet   ohne Zeit 
9. 73 Gebhardt Racing Cars Jürgen Weiler Gebhardt JC843 Ford   ohne Zeit 
10. 74 Gebhardt Racing Cars Ruedi Jauslin Gebhardt JC843 Ford   ohne Zeit 
11. 63 Ernst Schuster Ernst Schuster Porsche 936C   ohne Zeit 
12. 81 Siegfried Rieger Siegfried Rieger Rieger-Porsche   ohne Zeit 
13. 80 Derichs-Rennwagen-Mayen Martin Wagenstetter Derichs-Ford   ohne Zeit 
14. 18 Jägermeister Brun Motorsport Drake Olson Porsche 956   ohne Zeit

Das Rennen

Supercup-Auftakt: Stuck dominiert am Nürburgring

  • Hans-Joachim Stuck gewinnt souverän im eigens vorbereiteten Werks-Porsche 962C – trotz technischer Warnzeichen.
  • Ein spärliches Starterfeld und klare Klassenunterschiede prägen den wenig umkämpften Supercup-Auftakt.
  • Jo Gartner und Danny Sullivan sichern sich nach spannendem Positionskampf die weiteren Podestplätze.

Am 27. April 1986 feierte der neu geschaffene *sport auto Supercup* auf dem Nürburgring im Rahmen des traditionellen Eifelrennens seine Premiere. Die ambitionierte Serie für Gruppe-C-Sportwagen sollte ein neues Kapitel im Langstreckensport aufschlagen, doch der Auftakt offenbarte deutliches Entwicklungspotenzial. Zwar setzte sich Hans-Joachim Stuck im überlegenen Werks-Porsche 962C durch, doch das Rennen war geprägt von technischen Differenzen, taktischen Spielereien – und einer Atmosphäre, in der mehr geblufft als gerangelt wurde.

Ein Werkssieg mit Fragezeichen

Die Erwartungshaltung an den Supercup war hoch, doch die Realität auf dem Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings fiel zunächst ernüchternd aus. Nur 13 Fahrzeuge fanden sich zum Start des neuen Formats ein, das sich aus zwei kurzen Qualifikationsrennen und einem Hauptrennen zusammensetzte. Schon in den Vorläufen zeigte sich die technische Dominanz des eigens aufgebauten Porsche-Werkswagens mit PDK-Schaltgetriebe und besonders leichtem Chassis. Stuck setzte sich hier bereits zweimal deutlich durch, sogar nachdem er im zweiten Lauf – gemäß Umkehrregelung – von Startplatz zehn aus ins Rennen ging.

Diese Überlegenheit setzte sich im Hauptrennen fort. Auf abtrocknender Strecke kontrollierte Stuck das Geschehen über 39 Runden nahezu mühelos. Hinter dem Führenden entfaltete sich nur punktuell echter Wettbewerb: Jo Gartner im Kremer-Porsche konnte in der ersten Rennhälfte wenigstens kurzzeitig den Anschluss halten. Danny Sullivan, der kurzfristig im Joest-Team für Klaus Ludwig eingesprungen war, überzeugte nach einem schwierigen ersten Heat mit einem dynamischen Auftritt im Hauptrennen und kämpfte sich bis auf Platz drei vor – trotz eines Drehers und technischer Probleme in der Vorbereitung.

Trotz des sportlich souveränen Eindrucks, den Stuck vermittelte, offenbarte sich hinter den Kulissen ein anderes Bild. Eine aufleuchtende Ölwarnlampe bereits im Warm-up ließ auf ein ernstes Motorproblem schließen, das jedoch nicht mehr rechtzeitig vor dem Rennen behoben werden konnte. Der Werkssieg hing somit buchstäblich an einem seidenen Faden – und wurde unter großem Risiko dennoch nach Hause gefahren.

Schwache Konkurrenz und strukturelle Probleme

Der große sportliche Wert des Supercup-Auftakts blieb fragwürdig – nicht zuletzt aufgrund der deutlichen Materialunterschiede im Feld. Neben dem überlegenen Werks-Porsche fuhren nur wenige Teams konkurrenzfähig mit. Gartner und Sullivan waren die einzigen Fahrer, die zumindest zeitweise mithalten konnten. Frank Jelinski im Memorex-Porsche kämpfte mit ungewohnten Reifenproblemen und einem neuen Fahrzeugkonzept, das noch Entwicklungszeit benötigte. Mauro Baldi zeigte mit dem von Henle betreuten Team Lichtblicke, musste jedoch mit unzureichender Motorleistung leben. Walter Bruns Mannschaft hingegen, eine Woche zuvor noch siegreich, kämpfte auf ganzer Linie – Reifen, Fahrverhalten und ein platter Vorderreifen bei Drake Olson warfen das Team weit zurück.

Noch deutlicher wurde die Ungleichheit durch die schwach besetzte C2-Klasse, in der Dr. Jürgen Weiler im Gebhardt-Ford konkurrenzlos blieb. Auch organisatorisch offenbarte sich der Supercup als unfertiges Konzept. Die kurzfristige Anpassung des Preisgeldmodells und die Berufung von Fahrersprechern und Teamvertretern am Rennwochenende selbst zeugen von einer flexiblen, aber auch improvisierten Herangehensweise. Der Start des sport auto Supercups war somit kein Triumphzug, sondern ein technisch dominierter Probelauf mit klarer Machtdemonstration des Werksteams.

Pole Position #1, Hans-Joachim Stuck,
Porsche AG,
Porsche 962 C
Gestartet 13
Gewertet 11
Nicht gewertet 2
Sieger #1, Hans-Joachim Stuck,
Porsche AG,
Porsche 962 C,
39 Runden, 1:00:22.50 h = 176.037
Schnellste Runde #1, Hans-Joachim Stuck,
Porsche AG,
Porsche 962 C,
1:31.8 min = 178.117 km/h in Runde 23

Gesamtergebnis

 #Kl.TeamFahrerWagenRnd.Gesamt (h)
1. 1 C1 Porsche AG Hans-Joachim Stuck Porsche 962 C 39 1:00:22.50
2. 10 C1 Porsche Kremer Jo Gartner Porsche 962 C 39 1:01:02.39
3. 7 C1 Joest Racing GmbH Danny Sullivan Porsche 956 39 1:01:27.18
4. 30 C1 Liqui Moly Equipe Mauro Baldi Porsche 956 39 1:01:52.37
5. 38 C1 Team Memorex Frank Jelinski Porsche 962 C 38  - 1 Runde
6. 17 C1 Brun Motorsport Walter Brun Porsche 962 C 38  - 1 Runde 
7. 8 C1 Joest Racing GmbH "John Winter" Porsche 956 36  - 2 Runden
8. 63 C1 Ernst Schuster Ernst Schuster Porsche 936C 34  - 4 Runden 
9. 74 C2 Gebhardt Racing Cars Jürgen Weiler Gebhardt JC853 Ford 34  - 4 Runden  
10. 73 C2 Gebhardt Racing Cars Ruedi Jauslin Gebhardt JC843 Ford 32   - 6 Runden 
11. 45 C1 Metzemacher-Hoffmann-Sportproject Peter Hoffmann M+H C1 Chevrolet N/A N/A
Nicht gewertet
  18 C1 Jägermeister Brun Motorsport Drake Olson Porsche 956 N/A N/A
  80 C2 Derichs-Rennwagen-Mayen Martin Wagenstetter Derichs-Ford N/A N/A

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Quellen: ADAC Report 3/1986,
ADAC Report 5/1986,
MOTORSPORT aktuell 30.04.1986,
racingsportscars.com

classicscars.com
* Auszug aus dem Zeitplan, Zeiten können abweichen