16. Int. ADAC-Goodyear-300-km-Rennen 1981 | DRM | Rennen

  • 16. Int. ADAC-Goodyear-300-km-Rennen
  • 2. Lauf Deutsche Rennsport Meisterschaft (DRM) 1981
  • Veranstalter: Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V., Gau Mittelrhein (ADAC)
  • Start- und Zielschleife, 2292 m

Das Rennen

Ludwigs Siegeszug setzt sich fort – Stuck kämpft mit Schmerzen, Wollek siegt

  • Bob Wollek triumphiert mit altem Material – Stuck fährt trotz Knieverletzung auf Platz zwei
  • Jochen Mass verliert durch technische Probleme den Anschluss an die Spitze
  • Klaus Ludwig dominiert die Division II mit makelloser Bilanz

Am 29. März 1981 wurde auf dem Nürburgring der zweite Lauf zur Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) ausgetragen: das 16. ADAC-Goodyear-300-km-Rennen. Der traditionsreiche Kurs auf der Betonschleife verlangte Mensch und Maschine erneut alles ab. In einem Rennen, das weniger durch Positionswechsel an der Spitze, dafür umso mehr durch technische Dramen, persönliche Grenzerfahrungen und taktische Entscheidungen geprägt war, kristallisierte sich ein Bild der frühen Saison ab: Klaus Ludwig bleibt ungeschlagen, Bob Wollek glänzt mit Erfahrung – und mancher Favorit muss sich noch finden.

Division 1

Schmerzhafter Kampf um Platz zwei

Während Bob Wollek im Kremer-Porsche einem sicheren Sieg entgegenfuhr, sorgte das Geschehen hinter dem Franzosen für die eigentliche Geschichte des Tages. Hans-Joachim Stuck, der im BMW M1 des Schnitzer-Teams unterwegs war, kämpfte sich trotz einer schmerzhaften Knieverletzung auf Rang zwei ins Ziel. Die Blessur hatte er sich bereits im Samstagstraining zugezogen, als ein Bremsversagen bei hoher Geschwindigkeit in der Nordkehre zu einem Unfall führte. Trotz starker Schwellung und eingeschränkter Beweglichkeit biss sich der Bayer durch das Rennen – ein Einsatz, der von der Boxencrew mit einem über Nacht instandgesetzten Fahrzeug überhaupt erst ermöglicht wurde.

Jochen Mass im Jöst-Porsche, zunächst als ernstzunehmender Gegner Wolleks gehandelt, musste das Tempo nach etwa der Hälfte des Rennens deutlich drosseln. Eine veränderte Balance durch zunehmendes Untersteuern und ein unberechenbares Bremsverhalten zwangen das Team, auf Ankommen statt auf Angriff zu setzen. Der erhoffte Kampf um den Sieg blieb damit aus.

Auch der Zakspeed-Capri von Manfred Winkelhock war ein Fall für die Boxencrew: Nach Turboladerproblemen und einem gescheiterten Experiment mit einer Garrett/KKK-Kombination wurde bereits im Vorfeld klar, dass ein Ausfall drohte. Tatsächlich musste der Schwabe das Rennen nach 33 Runden wegen nachlassenden Öldrucks aufgeben. Für den zweiten Zakspeed-Fahrer Klaus Niedzwiedz endete der Tag ebenfalls enttäuschend – ein Motorschaden nach vielversprechendem Training machte alle Hoffnungen auf einen Zweikampf mit Ludwig zunichte.

Pole Position  
Gestartet  
Gewertet 12
Nicht gewertet  
Sieger #52, Bob Wollek,
Kremer Racing,
Porsche 935 K3/80,
44 Runden, 36:37.11 min
Schnellste Runde #66, Jochen Mass,
Joest Racing Team,
Porsche 935/78-81,
0:48.85 min
Gesamterbebnis Division 1
 #TeamFahrerWagenRnd.Gesamt (min)
1. 52 Kremer Racing Bob Wollek Porsche 935 K3/80 44 36:37.11
2. 66 Joest Racing Team Jochen Mass Porsche 935/78-81 44 36:38.48
3. 51 Schnitzer Racing Hans-Joachim Stuck BMW M1 44 37:03.34
4. 67 Sport Oil Racing Volkert Merl Porsche 935J 43  
5. 53 Vegla Racing Team Dieter Schornstein Porsche 935J 42  
6. 71 Kurt König Kurt König BMW M1 42 37:25.55
7. 76 Team GS Sport Helmut Henzler BMW M1 41  
8. 74 Kannacher GT Team Ralf-Dieter Schreiber BMW M1 40  
9. 75 Racing Team Jürgensen GmbH Hans-Christian Jürgensen BMW M1 40  
10. 77 Kannacher GT Team Jürgen Kannacher BMW M1 40  
11. 72 Helmut Gall Helmut Gall Porsche 934 39  
12. 81 Rolf Göring Rolf Göring BMW M1 39  
Nicht gewertet
  55 Equipe Liqui Moly Manfred Winkelhock Ford Capri Turbo    
  73 Sauber Walter Nussbaumer BMW M1    
  79 Kremer Racing John Winter Porsche 924 Carrera GTR    
  80 Peter Bulian Peter Bulian Porsche 911SC    
  83 Bernd Schiller Bernd Schiller Porsche 930    
  85 Kannacher GT Team Matthias Lörper Porsche 930    
  86 Erich Schiebler Erich Schiebler BMW M1    

Division 2

Ludwig dominiert, Jägermeister siegt – und ein Farbtupfer im Mittelfeld

In der Division II bestätigte Klaus Ludwig eindrucksvoll seine Favoritenrolle. Der Bonner kontrollierte das Rennen aus der Führungsposition heraus und ließ sich von den Problemen der Konkurrenz nicht beeindrucken. Auch sein Zakspeed-Capri lief nicht fehlerfrei, doch die Kombination aus routinierter Fahrweise, technischer Überlegenheit (u. a. durch eine stärkere Garrett-Aufladung) und cleverer Taktik ließ keine Zweifel am Ergebnis. Mit zwei Siegen in zwei Rennen bleibt Ludwig weiterhin ohne Punktverlust – eine beeindruckende Frühform.

Hinter Ludwig sorgte Hans Heyer im Lancia für ein solides Rennen. Noch auf der Suche nach der optimalen Abstimmung konnte er zwar nicht mit dem Führenden mithalten, verteidigte aber Rang zwei gegen eine ausgedünnte Konkurrenz.

Das Mittelfeld bot hingegen die wenigen echten Rad-an-Rad-Duelle des Tages. Besonders auffällig war der Zweikampf zwischen Privatfahrer Karl Heinz Becker und dem jungen Jürgen Hamelmann. Dank besserer Motorleistung konnte sich Hamelmann letztlich durchsetzen. Es blieb einer der wenigen direkten Positionskämpfe – das Rennen war geprägt von technischen Ausfällen und dominanten Solofahrten.

Pole Position  
Gestartet  
Gewertet 12
Nicht gewertet  
Sieger #2, Klaus Ludwig,
Zakspeed Racing,
Ford Capri Turbo,
44 Runden, 38:08.79 min
Schnellste Runde #2, Klaus Ludwig,
Zakspeed Racing,
Ford Capri Turbo,
0:50,68 min
Gesamtergebnis Division 2
 #TeamFahrerWagenRnd.Gesamt (min)
1. 2 Zakspeed Racing Klaus Ludwig Ford Capri Turbo 44 38:08.79
2. 1 Team GS Sport Hans Heyer Lancia Beta Montecarlo 44 38:18.10
3. 8 Team GS Sport Siegfried Müller Jr. Lancia Beta Montecarlo 44 38:48.46
4. 4 Jürgen Hamelmann Jürgen Hamelmann Ford Capri Turbo 43  
5. 5 Rummel Mineralölspedition Karl-Heinz Becker BMW 320 Turbo 43  
6. 46 Wolfgang Boller Wolfgang Boller Ford Escort II RS 40 38:58,83
7. 29 Postert Toyota Team Winfried Vogt Toyota Celica 39  
8. 45 Zakspeed Racing Robert Zakowski Ford Escort II RS 39  
9. 26 Berkenkamp Ford Lili Reisenbichler Ford Escort II RS 38  
10. - Autohaus Wollstadt RT Johannes Wollstadt BMW 320 38  
11. 22 Kilian Tuning Wolfgang Wolf Audi 80 Coupe 37  
12. 43 Richard Bremmekamp Richard Bremmekamp BMW 320 37  
Nicht gewertet
  21 Berkenkamp Ford Dieter Selzer Ford Escort II RS 23  
  3 Zakspeed Racing Klaus Niedzwiedz Ford Capri Turbo 23  
  32 Günther Schneider Günther Schneider Ford Escort II RS    
  7 Schnitzer Racing Walter Brun BMW 320 Turbo    
Deutsche Rennsport Trophäe: König auf dem Thron der Privatfahrer

Wesentlich lebhafter als das Hauptfeld der DRM präsentierte sich einmal mehr das Starterfeld der Deutschen Rennsport Trophäe. Hier wurden die Zuschauer auf der Nürburgring-Betonschleife mit packenden Positionskämpfen und engen Duellen entschädigt. Im Fokus stand dabei der fränkische Fahrer Kurt König, der im Ex-Cassani-BMW-M1 eine beeindruckende Leistung zeigte. Er setzte sich im Training und Rennen souverän gegen Formel-2-Routinier Henzler durch – ein starkes Signal an die Konkurrenz.

Dramatik gab es auch in der kleineren Klasse: Dieter Selzer und Wolfgang Boller lieferten sich über Runden hinweg ein intensives Duell, bis Selzer mit defekter Kopfdichtung aufgeben musste. Dahinter sorgten Wolfgang Wolf, Günther Schneider, Lili Reisenbichler und Robert Zakowski für ein Spektakel, das das Publikum begeisterte – und in einigen Fällen die schnelleren Gruppe-5-Piloten zur Vorsicht zwang.

Wertung Rennsport-Trophäe Division 1
 Pl. ges.#TeamFahrerWagenRnd.Gesamt (min)
1. 6. 71 Kurt König Kurt König BMW M1 42 37:25.55
2. 7. 76 Team GS Sport Helmut Henzler BMW M1 41  
3. 8. 74 Kannacher GT Team Ralf-Dieter Schreiber BMW M1 40  
4. 9. 75 Racing Team Jürgensen GmbH Hans-Christian Jürgensen BMW M1 40  
Wertung Rennsport-Trophäe Division 2
 Pl. ges.#TeamFahrerWagenRnd.Gesamt (min)
1. 6. 46 Wolfgang Boller Wolfgang Boller Ford Escort II RS 40 38:58,83
2. 7. 29 Postert Toyota Team Winfried Vogt Toyota Celica 39  
3. 8. 45 Zakspeed Racing Robert Zakowski Ford Escort II RS 39  
4. 9. 26 Berkenkamp Ford Lili Reisenbichler Ford Escort II RS 38  

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Quellen: Sportfahrer 5/1981
Büsing, G., Mahla, U.: Einfach eine geile Zeit - DRM 1972-1985, Gruppe C Motorsport Verlag, 2020, ISBN 978-3-948501-03-7
touringcarracing.net
racingyears.com
pro-steilstrecke.de

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