Premiere des neuen Mercedes-AMG GT4

Im Rahmen des 24-Stunden-Rennens von Spa-Francorchamps 2017 stellt Mercedes-AMG sein jüngstes Rennfahrzeug vor

Das neue Modell basiert auf dem Mercedes-AMG GT R* und ist auf die Ansprüche internationaler GT4-Rennserien ausgelegt. Sein seriennahes Konzept verbindet ausgereifte Rennsport-Technik mit einem Höchstmaß an Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Der Mercedes-AMG GT4 erweitert das Customer Racing Programm der Sportwagen- und Performance-Marke aus Affalterbach um eine zukunftsträchtige Fahrzeugklasse. Der Mercedes-AMG GT4 wird Ende 2017 an die ersten Customer Racing Teams ausgeliefert werden. „Das GT4-Segment wird immer populärer. Die seriennahe Ausrichtung ist hier ein wichtiger Faktor – gerade wenn man als Team oder Fahrer in den Motorsport einsteigen möchte. Für einige Teams ist die GT4-Kategorie auch eine sinnvolle Ergänzung zu einem bestehenden GT3-Engagement, um beispielsweise Nachwuchsfahrer zu fördern“, so Tobias Moers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes AMG GmbH.

Seriennähe trifft Rennsport-Technologie

Der Mercedes-AMG GT4 basiert auf dem im Juni 2016 vorgestellten Mercedes‑AMG GT R, der bereits über eine ausgesprochen hohe Rennstrecken-Performance verfügt. Die hochdynamischen Ausprägungen des Straßensportwagens wurden konsequent weiterentwickelt. Das Leitmotiv: Überall dort, wo die Serienausstattung im Renneinsatz einen Kompromiss darstellen könnte, wird sie beim Mercedes-AMG GT4 durch Rennsport-Technologie ersetzt.

Wie schon bei der Einführung von SLS AMG GT3 und Mercedes-AMG GT3 sind hohe Ansprüche an das neue Rennfahrzeug geknüpft: Der Mercedes-AMG GT4 kommt als voll ausgereiftes und erprobtes Wettbewerbsfahrzeug auf den Markt. Er tritt an, um in seiner Klasse neue Maßstäbe zu definieren im Hinblick auf Sicherheit, Ergonomie, Fahrbarkeit, Performance sowie Service- und Anwenderfreundlichkeit.

Umfangreiches Test- und Entwicklungsprogramm

Als Test- und Entwicklungsfahrer tragen Bernd Schneider, Thomas Jäger und Jan Seyffarth maßgeblich zur Reife des Mercedes-AMG GT4 bei. Wie schon beim SLS AMG GT3 und dem Mercedes-AMG GT3 bildet die Zusammenarbeit der erfahrenen Piloten mit den Ingenieuren vom AMG ein wichtiges Instrument im Prozess der aufwändigen Fahrzeugentwicklung.

Bis zu den ersten Auslieferungen, die für Ende 2017 geplant sind, durchläuft der Mercedes-AMG GT4 noch weitere intensive Testphasen. Auf dem Programm stehen dabei insgesamt über 30.000 Rennstreckenkilometer. Seine zuverlässige Langstrecken-Performance und hohe Standfestigkeit hat das neue Fahrzeug bereits bei einem 30-stündigen Dauertest im Renntempo auf dem Lausitzring mit Bravour unter Beweis gestellt.

Damit auch Erkenntnisse unter realen Rennbedingungen in die Entwicklung einfließen, werden noch in der laufenden Motorsportsaison 2017 drei Prototypen an ausgesuchten Testrennen teilnehmen. Die Fahrzeuge werden bei ihren Starts in Kooperation mit dem Entwicklungspartner HWA AG sowie gegebenenfalls mit der Unterstützung von Partnerteams eingesetzt.

Weiterentwicklung einer bewährten Kraftquelle

Angetrieben wird der Mercedes-AMG GT4 vom bekannten 4,0-Liter-V8-Motor mit Direkteinspritzung und Biturbo-Aufladung. Die erprobte Serientechnik des Frontmittelmotors ermöglicht besonders lange Laufzeiten und bietet auch ausreichend Performance-Reserven für die Zukunft. Je nach Balance-of-Performance-Einstufung ergibt sich ein Leistungsvermögen von bis zu 375 kW (510 PS) sowie ein maximales Drehmoment von über 600 Nm.

Das sequenzielle Sechsgang-Rennsportgetriebe des Mercedes-AMG GT4 ist – wie beim Mercedes-AMG GT3 – nach dem Transaxle-Prinzip an der Hinterachse des Fahrzeugs montiert und wird hier pneumatisch angesteuert. Aus dieser Anordnung ergibt sich eine vorteilhafte Gewichtsverteilung sowie ein niedriger Schwerpunkt. Ein von außen einstellbares Sperrdifferenzial optimiert das Fahrverhalten für die spezifischen Anforderungen im Rennbetrieb.

Um auf der Rennstrecke Höchstleistung zu erzielen, ist der Mercedes-AMG GT4 bei Chassis und Karosserie durch einen Mix aus Aluminium und Carbon gewichtsoptimiert. Die Struktur des GT4 besteht aus einem sehr leichten und extrem steifen Aluminium-Spaceframe, rennsportspezifische Karosserieteile wie die Motorhaube, die Frontschürze oder der Frontsplitter aus besonders leichtem Verbundwerkstoff.

Maßstäbe setzende Sicherheit

Der Mercedes-AMG GT4 übernimmt das bewährte Sicherheitskonzept seiner „großen GT3-Brüder“. Die Carbon-Fahrersicherheitszelle entspricht der neuesten FIA Homologation und verfügt über eine integrierte Kopfstütze. Durch ihre Form bietet die Sicherheitszelle einen sehr hohen Schutz für Schultern, Hüfte und Beine des Fahrers; zudem ist sie kompatibel mit dem HANS-System (Head and Neck Support). Eine Bergungsluke im Dach sowie eine leistungsstarke Feuerlöschanlage runden die rennsport-spezifische Sicherheitsausstattung ab. Um in allen Rennsituationen einen kühlen Kopf zu bewahren, ist der Mercedes-AMG GT4 optional auch mit Klimaanlage erhältlich.

Präzise Fahr-Performance

Das Fahrwerk mit den Doppelquerlenkerachsen und den in Zug- und Druckstufe einstellbaren Dämpfern gibt dem Fahrer in jeder Situation eine direkte und eindeutige Rückmeldung. Piloten aller Könnerstufen bauen dadurch sehr schnell Vertrauen in das Fahrzeug auf. Darüber hinaus überzeugt der Mercedes-AMG GT4 durch exaktes Einlenkverhalten, vorzügliche Agilität und exzellente Traktion. Für maximale Verzögerung sorgt eine leistungsstarke Renn-Bremsanlage mit vielfach einstellbarem ABS. Der Mercedes-AMG GT4 steht auf 18 Zoll großen, geschmiedeten AMG Leichtmetallrädern.

Der von Europa ausgehende Boom der GT4-Klasse äußert sich in einer rasch wachsenden Zahl an Einsatzoptionen. In Deutschland zählen die VLN Langstreckenmeisterschaft und das 24-Stunden-Rennen Nürburgring zu den designierten Highlights für den neuen Rennwagen.

Technische Daten Mercedes-AMG GT4
  • Motor: AMG 4,0-Liter-V8-Biturbomotor
  • Hubraum: 3.982 cm3
  • Leistung: bis zu 375 kW (510 PS)*
  • Max. Drehmoment: bis zu 600 Nm *
  • Antrieb: auf die Hinterräder; Transaxle-Bauweise: Motor vorn,
    Getriebe an der Hinterachse, verbunden durch Torque Tube
  • Getriebe: Sequenzielles AMG 6-Gang Renngetriebe mit mechanischem (einstellbaren) Sperrdifferenzial und Magnesium Gehäuse;
    pneumatisch angesteuert; Schaltwippen am Lenkrad
  • Karosserie: Aluminium-Space-Frame;
    Überrollkäfig aus hochfestem Stahl;
    Bodywork mit Carbon-Elementen
  • Sicherheit: Carbon-Fahrersicherheitszelle gem. neuster FIA-Norm;
    inkl. individualisierbarer Sitzschäumung und integrierter Kopfstütze;
    Bergungsluke im Dach; leistungsstarkes Motorsport-Feuerlöschsystem
  • Fahrwerk: Aluminium-Doppelquerlenkerachsen vorne und hinten,
    in Zug- und Druckstufe einstellbare Stoßdämpfer
  • Elektronik:
    Motorsport-Elektrik inkl. neuartiger Momentensteuerung;
    optimierte Assistenzsysteme: AMG TRACTION CONTROL,
    Rennsport-ABS, Race-Start-Control;
    servicefreundliche, langlebige Motorsport-Verkabelung
  • Lenkung: Elektromechanische Servolenkung
  • Bremsen: Rennbremsanlage mit einstellbarem ABS;
    Verbundbremsscheiben belüftet; vorne 6 Kolben, hinten 4 Kolben;
    Durchmesser vorne 390 mm Durchmesser hinten 355 mm
  • Räder: AMG Leichtmetallräder, 11x18“, geschmiedet
  • Reifen vorn / hinten: 305/660-18 / 305/680-18
  • Gewicht: ca.1390 kg*
  • Länge / Breite / Höhe: 4.618 mm / 1.996 mm / 1.265 mm
  • Radstand: 2.630 mm
  • Tankvolumen: 120 l (Motorsport-Sicherheitstank)
  • Beschleunigung 0-100 km/h: unter 4 s**
  • Höchstgeschwindigkeit: über 250 km/h**
  • Verkaufspreis: 198.850,- Euro (zzgl. MwSt.)


*(Kraftstoffverbrauch kombiniert: 11,4 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 259 g/km)
**abhängig von der jeweiligen Balance-of-Performance-Einstufung

Quelle und Fotos: Daimler AG