• 16. ADAC-Barbarossapreis
• 3. Lauf VLN Deutscher Veedol Langstreckenpokal Nürburgring 1984
• Ausrichter: MSC Sinzig e.V. im ADAC
• Nordschleife und GP Strecke, 25,350 km
• Streckenlänge: 20 Rd. = 507,00 km
• ONS Reg.-Nr. 134/84

23. Juni 1984

Das Rennen

Zweiter Gesamtsieg für Dransmann/Gartmann mit dem Zakspeed-BDA-Escort

Am 23. Juni 1984 veranstaltete der MSC Sinzig e.V. im ADAC den ersten Veedol-Langstreckenpokal-Lauf auf der neuen Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings. Diese Veranstaltung war zugleich mit der legendären Nordschleife kombiniert, wodurch die längste Rennvariante am Fuße der Nürburg zum Einsatz kam. Mit 25,35 Kilometern Streckenlänge stellte sie eine extreme Herausforderung für Mensch und Maschine dar. Die Teilnehmer mussten insgesamt 20 Runden absolvieren, was einer Gesamtstrecke von 507 Kilometern entsprach. Trotz der hohen Anforderungen erfreute sich das Rennen großer Beliebtheit, sodass Rennleiter Karl-Heinz Konrad über 170 Nennungen verzeichnete. Letztendlich gingen 149 Fahrzeuge an den Start, die in zwei Gruppen unterteilt wurden. Eine Besonderheit der Startaufstellung war die Verteilung der Fahrzeugklassen: Während die Gruppe-G-Fahrzeuge in der ersten Startgruppe platziert wurden, starteten die leistungsstarken Gruppe-H- und Gruppe-B-Fahrzeuge bis 2,0 Liter Hubraum in der zweiten Gruppe. Um 12 Uhr wurde das Feld mit einem stehenden Start auf die Strecke geschickt. Der Startvorgang verlief problemlos, auch in der besonders kritischen Castrol-S-Schikane, die direkt nach der Start-Ziel-Geraden liegt, kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen.

Schon in der frühen Phase des Rennens gab es den ersten prominenten Ausfall: Günther Steckkönig (Vaihingen), der an diesem Tag seinen Geburtstag feierte, musste den Porsche 930 Turbo von Georg Memminger (Grünwald) mit einem Defekt am Turbolader in der Veedol-Schikane abstellen.

In der ersten Rennrunde konnte sich Karl-Heinz Gürthler (Bochum) im Porsche 928 S an die Spitze des Feldes setzen. Dahinter entbrannte ein spannender Kampf um die Verfolgerplätze, an dem sich Hans-Winand Claaßen (Moers) im 280 PS starken Daimler-Coupé, Dieter Miltz (Duisburg) mit seinem über 300 PS starken BMW 535i sowie Dr. Wolf-Georg von Staehr (Wuppertal) im Porsche 924 GTS beteiligten.

Einen besonders starken Auftritt hatte Bernhard Dransmann (Gummersbach), der mit seinem leistungsstarken Zakspeed-BDA-Escort eine nahezu identische Rundenzeit wie der führende Gürthler erzielte und damit ebenfalls ein Anwärter auf den Sieg wurde. Weitere Fahrer im Spitzenfeld waren Axel Felder (Hückeswagen, Escort RS), Karl-Heinz Engelsberg (Solingen, Kadett GTE), Matthias Schneider (Dohr, Escort RS) und Volker Strycek (Bochum, Renault R5 Turbo).

Für einige Favoriten endete das Rennen jedoch frühzeitig: Dieter Miltz musste seinen BMW 535i ebenso wie Hans-Winand Claaßen im Daimler-Coupé aufgrund technischer Probleme abstellen. Auch der neu eingesetzte Renault R5 Turbo, pilotiert von Volker Strycek, Karl-Heinz Schäfer (Köln) und Robert Walterscheid-Müller (Lohmar), fiel mit einem gerissenen Ansaugkrümmer aus.

Dransmann setzt sich an die Spitze

Nachdem sich die Rennsituation etwas beruhigt hatte, nutzte Bernhard Dransmann (Gummersbach) die Gelegenheit, um die Führung im Gesamtklassement zu übernehmen. Hinter ihm kämpften die Porsche-Teams Gürthler/Probst und Dr. von Staehr/Richter sowie die Gruppe-H-Fahrzeuge Felder/Feldin und Engelsberg/Moeres um die Verfolgerplätze.

Als Dieter Gartmann (Osanbrück) das Steuer des Zakspeed-BDA-Escort übernahm, blieb das Team weiterhin fehlerfrei. Die Reifen des Wagens, die von Goodyear gestellt wurden, hielten den hohen Belastungen stand, sodass Dransmann/Gartmann am Ende ungefährdet den zweiten Gesamtsieg im Veedol-Langstreckenpokal einfahren konnten – und das zum ersten Mal auf der neuen Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings.

Rundenrekord und weitere Platzierungen

Der schnellste Fahrer des Rennens war jedoch Ulrich Richter (Essen), der im Porsche 924 GTS eine beeindruckende Zeit von 10:11,58 Minuten fuhr und damit den ersten offiziellen Rundenrekord auf der langen Nürburgring-Variante aufstellte. Nach mehreren technischen Ausfällen in der bisherigen Saison konnte das Team Dr. Wolf-Georg von Staehr und Ulrich Richter diesmal den zweiten Gesamtrang erringen.

Auf Platz drei folgten die ebenfalls sehr stark fahrenden Karl-Heinz Gürthler und Helge Probst (Hattingen), die mit ihrem Porsche 928 einen beachtlichen Erfolg gegen die leichteren Fahrzeuge erzielten. Den vierten Platz sicherten sich Karl-Heinz Engelsberg und Walter Moeres im Opel Kadett GTE nach einer fehlerfreien Fahrt. Dahinter tobte ein spannender Kampf zwischen den zahlreichen Gruppe-H- und Gruppe-B-Ford-Escorts, wobei sich lediglich Franz-Josef Bröhling (Köln) und Axel Felder (Hückeswagen) mit dem schnellsten Gruppe-A-Ford Capri unter die Top 10 kämpfen konnten.

Besonders umkämpft waren die Klassen bis 1600 ccm und bis 2000 ccm der Gruppe A. Hier konnten sich die Aachener Manfred Wollgarten und Helmut Hennes erst gegen Rennende den sicheren Klassensieg sichern. Edgar Pohl, Wolfgang Wiemar und Gerhard Rödder belegten mit ihrem Opel Kadett GTE den zweiten Platz, während die Berliner Bernd Viebranz und Jürgen Braun mit ihrem Veytal-Scirocco als Dritte ins Ziel kamen.

Dominanz von Kudrass/Pütz in der Klasse bis 1300 ccm

Ein weiteres Team, das sich in dieser Saison bereits einen Namen gemacht hatte, war Kudrass/Pütz. Ihre beeindruckende Dominanz setzte sich auch an diesem Renntag fort. Wolfgang Kudrass (Lohmar) und Heinz Pütz (Königswinter), beide erfahrene Nürburgring-Spezialisten, sicherten sich im Veytal-Golf GTI erneut einen souveränen Klassensieg gegen 28 direkte Konkurrenten und bauten damit ihre Führung im Veedol-Langstreckenpokal Nürburgring 1984 weiter aus. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Teams Heinz Sprungmann, Dierk Meyer und Gerd Menneken sowie Erhard Brochwitz und Walter Hirsch, die mit ihrem überraschend schnellen Ford Escort RS eine starke Leistung zeigten.

Einen weiteren wichtigen Sieg erzielte der Werks-Opel Monza GSE, pilotiert von Dieter Scharpe (Bornheim) und Ersatzfahrer Johann Weisheidinger (Rüsselsheim). Sie dominierten die Gruppe G, die mit 23 Fahrzeugen stark besetzt war.

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10

Klassenergebnisse

Kl. 1, Gruppe G1 , Gestartet: 1, Gewertet: 1

Kl. 2, Gruppe G2, Gestartet: 6, Gewertet: 4

Kl. 3, Gruppe G3, Gestartet: 4, Gewertet: 4

Kl. 5, Gruppe G5, Gestartet: 7, Gewertet: 5

Kl. 6, Gruppe G6, Gestartet: 5, Gewertet: 5

Kl. 8, Gruppe A bis 1150 ccm, Gestartet: 7, Gewertet: 4

Kl. 9, Gruppe A bis 1300 ccm, Gestartet: 9, Gewertet: 5

Kl. 10, Gruppe A bis 1600 ccm, Gestartet: 29, Gewertet: 17

Kl. 11, Gruppe A bis 2000 ccm, Gestartet: 20, Gewertet: 14

Kl. 12, Gruppe A über 2000 ccm, Gestartet: 10, Gewertet: 7

Kl. 13, Gruppe A Dieselfahrzeuge, Gestartet: 3, Gewertet: 3

Kl. 14, Gruppe B bis 2000 ccm, Gestartet: 17, Gewertet: 13

Kl. 15, Gruppe B über 2000 ccm, Gestartet: 3, Gewertet: 2

Kl. 16, Gruppe H bis 1150 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 1

Kl. 17, Gruppe H bis 1300 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 3

Kl. 18. Gruppe H bis 1600 ccm, Gestartet: 5, Gewertet: 3

Kl. 19, Gruppe H bis 2000 ccm, Gestartet: 7, Gewertet: 3

Kl. 20, Gruppe H über 2000 ccm, Gestartet: 8, Gewertet: 4

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Quelle: VLN, ONS Mitteilungen 9-1984, ADACReport, Sportfahrer 1984
* Datensatz unvollständig, Fotokope unleserlich
Vielen Dank an Jörg Ufer und Lutz Ilgner für die Bereitstellung von Informationen und Ergebnislisten.