• 27. ADAC-Reinoldusrennen
• 9. Lauf VLN Deutscher Veedol Langstreckenpokal Nürburgring 1987
• Ausrichter: Dortmunder MSC e.V. im ADAC, Dortmund
• Nordschleife und GP-Strecke, 25350 m
• Distanz: 20 Runden = 507,0 km
• ONS Reg.-Nr. 259/87

26. September 1987

Das Rennen

Dorr/Döbler dominieren das 27. ADAC-Reinoldusrennen

Am 26. September 1987 fand auf der Kombination aus Nürburgring-Nordschleife und Grand-Prix-Strecke der 9. Lauf zur VLN-Serie 1987 statt. Veranstalter war der Dortmunder Motorsport-Club e.V. im ADAC. Das Rennen, offiziell unter dem Titel „27. ADAC-Reinoldusrennen“ geführt, führte über 20 Runden und damit insgesamt 507 Kilometer. Bereits beim Start fiel eine Entscheidung: Der rote Porsche 911 Carrera RSR von Heinz Dorr und Günter Döbler (beide Kempten) setzte sich unmittelbar an die Spitze des mit 161 Fahrzeugen beeindruckend besetzten Starterfelds. Der Wagen distanzierte sich rasch vom Rest des Feldes und gab die Führung über das gesamte Rennen hinweg nicht mehr ab. Nach dem vorzeitigen Ausfall des ebenfalls siegfähigen Porsche von Edgar Dören (Wuppertal) und Peter Faubel (Remscheid) – ein Getriebeschaden nach nur vier Runden – war der zweite Gesamtsieg in Folge für Dorr/Döbler praktisch gesichert.

Während Dorr/Döbler das Rennen anführten, entwickelte sich hinter ihnen ein packender Kampf um die weiteren Podiumsplätze. In der Anfangsphase behaupteten sich Peter John (Moers), Volker Voll (Dortmund) und Franz-Josef Esser (Bad Münstereifel) im Kissling-Manta 400 auf Rang zwei. Gefolgt wurden sie von Uwe Eickwinkel (Bottrop) und Volker Strycek im neuen Gubin-BMW 635 CSI, Hans-Wienand Claaßen/Ulrich Richter im Mercedes 500 CE, den Alzen-Brüdern im Ford Capri sowie weiteren schnellen Fahrerpaarungen wie Werner Felder/Norbert Philipps (BMW 635 CSI), Knuth Mentel/Fritz Müller (Porsche 928) und Wolfgang Eickwinkel/Karl-Heinz Wlazik (Porsche 944 Turbo).

Volker Strycek lieferte mit dem neuen BMW eine überzeugende Leistung ab, fuhr eine Rundenzeit von 9:59 Minuten und übergab dann an Uwe Eickwinkel. Doch das Schicksal schlug doppelt zu: In der 13. Runde verlor Wolfgang Eickwinkel am 944 Turbo sein rechtes Vorderrad in der Aremberg-Kurve. Nur eine Runde später kam Uwe Eickwinkel von der Strecke ab und beschädigte das Heck seines BMW erheblich. Auch das Team Gartmann/Schem musste ihren Capri mit einem defekten Bremssattel frühzeitig abstellen.

Richters Aufholjagd im Mercedes

Mit dem Ausfall mehrerer Konkurrenten rückten der Manta von John/Voll/Esser und der Mercedes 500 CE von Claaßen/Richter in den Fokus des Zweikampfs um Rang zwei. Obwohl Claaßen im ersten Stint etwas Boden verlor, drehte Uli Richter in der zweiten Rennhälfte mächtig auf – trotz einer ungünstigen Achsübersetzung. In Runde 18 gelang ihm schließlich die entscheidende Attacke: Mit einer eindrucksvollen Zeit von 9:46,01 Minuten katapultierte er den schweren Achtzylinder-Mercedes auf Platz zwei.

In der seriennahen Gruppe A setzte sich erwartungsgemäß der gelbe Budde-BMW 325i mit Franz-Josef Bröhling (Köln) und Axel Felder (Hückeswagen) durch – ein Dauerläufer, der auch den fünften Gesamtrang hinter dem Alzen-Capri belegte. Doch der Weg dorthin war mühsam: Bröhling musste die Defizite seines Teamkollegen an diesem Tag durch konstant starke Runden wettmachen. Hinter ihnen platzierten sich Felder/Felder sowie Felder/Philipps (beide BMW 635 CSI), gefolgt vom Linder-BMW 323i mit „mastop“/Dufter/Klupp. In der VLN-Gesamtwertung deutete bereits alles auf einen Sieg von Vater und Sohn Nett hin, da Bröhling aufgrund der Streichergebnisse kaum noch Punkte aufholen konnte.

Klassenduelle mit Protestpotenzial

In den kleineren Hubraumklassen wurde nicht nur gefahren, sondern auch gerechnet, gezweifelt und gezählt. In der Gruppe H bis 1300 cm³ konnten Radecki/Jakob (Talbot Samba) den Rundenvorsprung der Suzuki-Piloten Neumann/Kaufmann kaum glauben. Auch bei den 1300er Gruppe-N-Fahrzeugen wurden Zweifel laut: Die beiden führenden Polo-Coupés von Herdick/Pape und Cardeneo/Möhle wurden kritisch von Schönstein/Erbinger (Suzuki Swift) beäugt.

In der Gruppe G triumphierten erneut Richter/Fröhlich/Lauer im Porsche 944 Turbo. Spannend verlief das Rennen in der G4-Klasse: Hier setzten sich Susanne Schmitz, Werner Schmidt und Peter Riedl (BMW 320i) mit gerade einmal 0,94 Sekunden Vorsprung gegen Ulrike Geitz und Herbert Geitz (Opel Kadett GSI) durch.

Für eine Premiere sorgten Klaus-Peter Frieske und Kalli Hufstadt, die erstmals die Gruppe N im HWRT-Ford Sierra Cosworth für sich entschieden. In der stark besetzten 2,0-Liter-Klasse der Gruppe H (21) siegte Wolfgang Jung auf einem Escort RS.

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10

Klassenergebnisse

Kl. 1, Gruppe G1, Gestartet: 4, Gewertet: 3

Kl. 2, Gruppe G2, Gestartet: 8, Gewertet: 6

Kl. 3, Gruppe G3, Gestartet: 13, Gewertet: 10

Kl. 4, Gruppe G4, Gestartet: 4, Gewertet: 4

Kl. 7, Gruppe N bis 1300 ccm, Gestartet: 9, Gewertet: 4(?) / 5(?)

Kl. 8, Gruppe N bis 1600 ccm, Gestartet: 15, Gewertet: 11

Kl. 9, Gruppe N bis 2000 ccm, Gestartet: 8, Gewertet: 6

Kl. 10, Gruppe N über 2000 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 4

Kl. 13, Gruppe A bis 1600 ccm, Gestartet: 9, Gewertet: 2

Kl. 14, Gruppe A bis 2000 ccm, Gestartet: 9, Gewertet: 4

Kl. 15, Gruppe A bis 2500 ccm, Gestartet: 6, Gewertet: 4

Kl. 16, Gruppe A über 2500 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 2

Kl. 18, Gruppe H bis 1300 ccm, Gestartet: 20, Gewertet: 9

Kl. 19, Gruppe H bis 1600 ccm, Gestartet: 13, Gewertet: 9

Kl. 20, Gruppe H bis 2000 ccm, Gestartet: 21, Gewertet: 9

Kl. 21, Gruppe H über 2000 ccm, Gestartet: 10, Gewertet: 7

Kl. 22, Gruppe H, DleseHahrzeuge bis 3000 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 3

Zwischenergebnis nach 9 von 11 Wertungsläufen

Teilnehmer mit weniger als 65,00 Punkten sind nicht gelistet

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Quellen: VLN, ONS Mitteilungen 4/1988, MOTORSPORT aktuell 30.09.1987
Vielen Dank an Jürgen Endres für die Bereitstellung der Ergebnisliste.

*Quelle: Ergebnisliste, Aushang 26.09.1987, 15.25 Uhr

**Klasse 7: in den ONS-Mitteilungen 4/1988 werden Reinh. Schönstein und Winnie Erbinger (#203, Gesamtplatz 78) genannt. In der Ergebnisliste vom Renntag sind jedoch Peter Herdick und Henning Pape im VW Polo Coupé (#202) auf Gesamtplatz 67 als Klassensieger und auf Platz 2 Ralf Cardeneo und Gerhard Möhle (#204, Gesamtplatz 71) geführt. Der Grund hierür ist nicht bekannt.

***Klasse 21: in den ONS-Mitteilungen 4/1988 werden Knuth Mentel und Fritz Müller (#11) auf Platz 6 der Klassenwertung genannt. In der Ergebnisliste vom Renntag sind sie als vom Rennen ausgeschlossen aufgeführt. Der Grund hierür ist nicht bekannt.